Dienstag, 17. April 2012

Die alte Eiche

Aus Hoffnungen werden Träume.
Unendliche Träume.
Träume die erreichbar sind?

Ich greife danach, aber stattdessen greife ich nach Luft. Zuckersüße Luft.
Ich schließe meine Augen und fange an zu träumen.

"Vor mir eine blumenhafte Wiese, sie riecht nach Sommer. Eine unendliche Aussicht bis zum Horizont. In der Mitte der Wiese steht ein Baum. Eine verfallene Eiche.

Ich wandere mit langsamen, fast schleichenden Schritten zur Eiche. Dieser Weg fühlt sich endlos an. Komme ich jemals dort an?

An jeder Blume, an der ich vorbeikomme, mache ich halt. Ich schaue sie mir an und zähle ihre Fehler auf. Ein kaputtes Blatt, ein geknickter Stängel, eine Raupe.

Ich vergesse die Eiche und wander in eine andere Richtung. Mein Ziel entfernt sich noch viel mehr - immer mehr ins Unerreichbare.

Stattdessen überlege ich mir, wie ich den Pflanzen helfen kann. Wie kann ich sie beschützen? Wie kann ich sie pflegen und wie kann ich sie vor der Natur retten?

Ich setze mich und starre in den Himmel. Ich verfalle in eine Art Trancezustand und vergesse ganz und gar mein Ziel, meine Träume und meine Hoffnungen. Ich schließe die Augen und meine Persönlichkeit stirbt - in mir.

Nach einer langen Zeit, öffne ich meine Augen und reagiere nur noch motorisch. Ich gieße und Dünge die kaputten Pflanzen. Ich kontrolliere das Ungeziefer und beseitige es.

In jeder Sekunde, in jeder Minute, in jeder Stunde, Tag und Nacht. Jahrelang.

Bis ein Gewitter aufzieht. Es regnet, es stürmt, es donnert, es blitzt und hagelt. Ein Knall.

Ich blicke zur Eiche. Die Eiche brennt. Ich renne.
Ich stürze und stehe wieder auf. Meine Beine schmerzen und ich verliere den Mut weiterzurennen. Egal wie viel Schmerz ich in meinem Körper spüre, ich renne trotzalldem einfach weiter..."

Habe ich es jemals ans Ziel geschafft?

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